Die Erfinder

Jürgen Lütke-Wenning über die Entstehung des OSFLOW

Thomas Hübner & Jürgen Lütke-Wenning

Bild der Osflow Erfinder

Die Idee für die Schwingungsplattform OSFLOW entstand 2004 während meiner praktischen Lehrtätigkeit und der Auseinandersetzung mit dem Konzept der natürlichen Bewegung.
Als Lehrtrainer bei der Scola-Bildungsakademie machte ich häufig die Erfahrung, dass sich die angehenden Taiji-Lehrer in der Ausbildung schwer taten, das besondere Mittellot und das damit verbundene Flow-Erleben zu finden. Hierbei stehen uns oft starke, über einen langen Zeitraum gewachsene Gewohnheitsmuster im Weg. So kann es sein, dass wir einen Schiefstand oder eine Schiefstellung als „Mitte“ empfinden, obwohl wir weit aus unserer Mitte stehen.

Wenn man sich dann in die „wahre“ Mitte begibt, kann sich das durchaus zuerst einmal „fremd“ und „schief“ anfühlen, weil man sich schon lange mit den Gewohnheitsmustern identifiziert und diese angenommen hat – ein Problem dass ich oft beobachten konnte, und mich beschäftigte.
Damals dachte ich ganz pragmatisch an ein Hilfsmittel, mit dem man diese Mitte erleben kann. Eine Möglichkeit, wieder in die Mitte des Körpers zurückzufinden, denn wenn man die Mitte einmal richtig spürt, so meine Annahme, weiß man überhaupt, wonach man suchen soll und wie es sich anfühlt. Ich dachte an eine Plattform, auf der man steht – funktionell gegen die Schwerkraft ausgerichtet – zwischen Himmel und Erde. Diese Plattform müsste einen Spiralwirbel erzeugen, der sich um die übende Person herum bewegt, denn im Spiralwirbel fließen die Kräfte zentripetal zur Mittelachse hin. Die Haltung bekommt dann, wenn man die Gelenke locker lässt, eine sanfte Korrektur zur Mitte hin.
Soweit zur theoretischem Überlegung.
Als ich meinem Freund und Taiji-Trainingspartner Thomas Hübner, Techniker und Erfinder, damals 2004 von der Idee erzählte, meinte Thomas spontan: „Kein Problem, ich baue dir so ein Gerät!“

Schon nach zwei Wochen war der Prototyp fertig und wir gingen mit freudiger Erwartung ans Ausprobieren. Bereits nach kurzem Testen mit unterschiedlichen Frequenzen war klar: Es gibt tatsächlich einen kleinen Frequenzbereich, der den Körper der übenden Person in die Mitte „zieht“. Diese optimale Spiralwirbel-Frequenz bewährt sich nun schon seit Beginn und ist noch heute mit dem OSFLOW zu erleben. Es handelt sich bei der Frequenz um einen kleinen Bereich innerhalb der Alpha-Schwingung (8-12 Herz).
Sehr interessant waren auch die Versuche mit den unterschiedlichen Schwingungsrichtungen der Standfläche. Zuerst haben wir die Drehung rechts herum eingestellt und das Gefühlserlebnis war in Ordnung. Als wir dann jedoch auf Linksdrehung umstellten, gab es für mich auf dem OSFLOW stehend unmittelbar das besondere Aha-Erlebnis! Wenn die Standfläche rechts herum schwingt, hat man das Gefühl, als ob es einen sanft nach oben drückt, also vom Boden, von der Erde weg. Wenn die Platte aber links herum schwingt, gibt es einen subjektiven spiralförmigen Sog nach unten zur Erde. Dieses Phänomen, wie Thomas mit späteren Recherchen herausfand, hängt mit der Erdrotation zusammen. Auf der Nordhalbkugel der Erde, welche linksherum dreht, bewegen sich auch die Wind- und Wasserbewegungen im Spiralwirbel links herum. Auf der Südhalbkugel ist das genau anders herum. Der Wirbel muss zunächst nach unten wirken, dadurch wird der Körper der übenden Person zentriert und komprimiert. Durch die sanfte Kompression genau in die Mitte, steigt unmittelbar eine elastische Kraft und damit verbunden ein Gefühl der Leichtigkeit im ganzen Körper nach oben auf. Actio = Reactio, so lautet das 3. Newtonsche Gesetz.
Nach einer Testphase mit angehenden Taiji-Lehrern und verschiedenen Bewegungsfachleuten stellte sich heraus, dass auch Personen, die keine Taiji-Kenntnisse haben, ebenso nach einer Einweisung das Flow- Gefühl der besonderen Mitte und den damit verbundenen positiven Auswirkungen erleben können. Dadurch öffneten sich auf einen Schlag die Türen für einen größeren Kreis an Interessierten. Nachdem wir zwei Jahre im eigenen Bereich durchweg positive Erfahrungen mit dem OSFLOW gemacht hatten, gingen wir 2006 mit der ersten Kleinserie an den Start. Damals, wie auch heute, ist Thomas mit seiner OSFLOW Manufaktur für die Herstellung der Geräte und den technischen Bereich zuständig. Ebenso leitet und organisiert er den Vertrieb.
Die Schwingungsfrequenz und die Schwingungsrichtung haben sich in all den Jahren nicht ein bisschen verändert und werden mittlerweile von tausenden Anwendern immer wieder mit ganz besonderen Erlebnissen bestätigt.